Hochwasserschutzmaßnahmen in der Ortslage Neunkirchen

und Renaturierungsmaßnahmen am Krebsbach

Kurzbericht zur Ortsbegehung am 23.10.2021 in Neckarkatzenbach

Bei der letzten Gemeinderatsitzung am 21. September wurde vom Gemeinderat angeregt, zum besseren Verständnis der durch das Ingenieurbüro WALD + CORBE geplanten Hochwasserschutz- und Renaturierungsmaßnahmen am Krebsbach in der Ortslage Neckarkatzenbach eine gemeinsame Ortsbegehung mit Bürgerbeteiligung durchzuführen. Diese fand nun am vergangenen Samstag, dem 23. Oktober von 14:00 Uhr bis ca. 16:00 Uhr statt.

Nachdem sich am Treffpunkt beim Friedhofsparkplatz in Neckarkatzenbach mit ca. 30 Teilnehmer erfreulich viele interessierte Bürger und Vertreter der Gemeinde eingefunden hatten, erfolgte nach Begrüßung und Einführung durch Herr Bürgermeister Knörzer und Herr Hartmann vom Büro WALD+CORBE ein Rundgang durch die Ortschaft, bei dem an verschiedenen Stationen die am Krebsbach geplanten Maßnahmen erläutert wurden. 

Zunächst wurde der Krebsbachdurchlass an der Neckarstraße bzw. der L633 aufgesucht und der dort geplante Brückenneubau sowie die oberhalb und unterhalb im Krebsbach geplanten Ausbaumaßnahmen erläutert.

Danach wurde der Standort für den geplanten Geröll- und Treibgutfang am oberen Ortseingang aufgesucht. Dabei wurden auch Maßnahmen zu Gewässerbett- und Ufersicherung unterhalb angesprochen. Nach einem Spaziergang oberhalb der Kirche vorbei zum Fuchsengraben wurden die dort in der Vergangenheit aufgetretenen Tiefenerosionen in Augenschein genommen und geplante Sicherungsmaßnahmen in Form eines abschnittsweisen Bachverbaus erläutert.  

Im weiteren Verlauf führte der Rundgang dann in Richtung Finkenhof an den Krebsbachsteg. Dort wurden weitere Maßnahmen zur Gewässeraufweitung, wie z.B. die Rückversetzung und die Erhöhung von Ufermauern und Geländeabgrabungen, sowie ergänzende Maßnahmen zur Verbesserung der Gewässerdurchgängigkeit erläutert.

Als weitere Stationen wurden danach die Brunnenstraßenbrücke und der Bereich des Mühlrainweges aufgesucht. Herr Hartmann erläuterte die im Bereich der Brunnenstraße erforderlichen und unter den gegebenen engen Verhältnissen überhaupt möglichen Ausbaumaßnahmen zur Verbesserung des Hochwasserschutzes. Neben dem Neubau der Brücke Brunnenstraße sollen auch die vorhandenen Ufermauern entlang des Krebsbaches soweit wie möglich rückversetzt werden, um dem Gewässer mehr Raum geben zu können. Im Zusammenhang mit den Hochwasserschutzmaßnahmen soll auch eine Schwachstelle im Bereich der Verdolung von Hang- und Entwässerungsgräben in der Brunnenstraße beseitigt werden. Um hier künftige Überlastungen bei großen Hochwasserereignissen zu verhindern, soll ein Entlastungsleitung zum ehemaligen Mühlraingraben geführt werden.

Von der Brunnenstraße wurde der Rundgang über den Mühlrainweg zu dem zum Krebsbachweg führenden Fußgängersteg fortgesetzt. Dort wurden die Maßnahmen zur Gewässerrenaturierung des Krebsbaches am Ortsausgang erläutert. Neben den bereits bei der Brücke Brunnenstraße angesprochenen Gewässeraufweitungen stehen hier auch der Abbruch des vorhandenen Sohlabsturzes der ehemaligen Löschwasserentnahmestelle sowie die Entfernung der mit Beton befestigten Ufer- und Sohlbereiche im Vordergrund.

Als letzte Station des Rundgangs wurde der Bolzplatz beim Krottengraben Richtung Neckarstraße angesteuert. Dort wurde anhand eines Lageplanes detailliert die geplante Verlegung des Krebsbachlaufes im Zuge der Renaturierungsmaßnahmen erläutert und die Gründe für die favorisierte Trassenführung dargelegt. An dieser Stelle wurde auch noch einmal auf die Bedeutung der geforderten Retentionswirkung der bei Hochwasser überfluteten Gebiete unterhalb der Ortslage von Neckarkatzenbach hingewiesen, da sich durch die geplanten Maßnahmen der Hochwasserschutz für die Unterlieger nicht verschlechtern darf.

Derzeit bestehen Überlegung, den Unfallschwerpunkt an der Neckarstraße im Kurvenbereich beim Grundgraben durch eine Entschärfung der Kurve zu beseitigen. Hierdurch könnte als Synergieeffekt hinter dem künftigen Straßendamm ein zusätzliches Retentionsvolumen geschaffen werden, welches den Retentionsverlust durch die künftig in der Ortslage wegfallenden Überflutungen ausgleichen soll.

Herr Bürgermeister Knörzer bedankte sich am Ende des Rundgangs bei allen interessierten Bürgern für die rege Teilnahme und die gestellten Fragen. Einen besonderen Dank richtete Herr Bürgermeister Knörzer auch noch einmal an die von den Maßnahmen direkt betroffenen Bürgern für deren bisherige Mitwirkung zur Bewältigung der anstehenden Aufgaben zur Vebesserung des Hochwasserschutzes. Ein herzliches Dankeschön gilt auch Herrn Hartmann für die fundierte und ausführliche Vorstellung der geplanten Maßnahmen.