Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

das neue Jahr beginnt traditionell mit Neujahrsgrüßen. In diesem Jahr möchte ich dies in Form historischer Zeilen aus dem Kirchenbuch von 1566 tun:

KURPFÄLZER NEUJAHRSWUNSCH

Prosit Neujohr!
E Brezel wie e Scheunetor,
e Blutworscht wie e Ofenrohr,
en Kuche wie e Ofenplatt,
dann wern mer alle Tage satt.
Un Gottes Gnad un Gottes Sege
uf alle unsre Tag un Wege,
un üwer uns sei führend Hand,
daß wohlgeh unserm Volk un Land.
Daß alles des mög werde wohr,
das wünsch ich Euch.
Prosit Neujohr!

(Neunkirchner Kirchenbuch 1566)

Neujahrsempfang mit Bürgerversammlung 2022

Leider kann der Neujahrsempfang der Gemeinde aufgrund von Corona in diesem Jahr erneut nicht statt finden.

Traditionell wurde er zum Anlass genommen, um Rückblick auf das abgelaufene Jahr zu halten und einen Ausblick auf die Zeit, die vor uns liegt, zu wagen. Den informativen Teil wollen wir Ihnen, wenn wir schon auf den gesellschaftlichen Teil eines Neujahrsempfangs verzichten müssen, nicht vorenthalten.

Aus diesem Grund haben wir uns dazu entschieden‚ für dieses Jahr das traditionelle „Neunkirchner Jahres ABC“ als Text in 4 Folgen im Amtsblatt zu veröffentlichen.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles erdenklich Gute, viel Erfolg, Glück und vor allem Gesundheit.

Ihr

Bernhard Knörzer

Bürgermeister

Neunkirchner Jahres-ABC 2022

A – Ausgezeichnet – Übergabe Förderbescheid Nahwärme

Unter A möchte ich Ihnen eines der wichtigsten Projekte, welches sich momentan auf der Zielgeraden des eigentlichen Projektstarts befindet, vorstellen. Schon im letzten Jahr konnte ich darüber berichten, dass wir Anfang des Jahres mit einer möglichen Förderzusage für unsere Projektskizze „Nahwärmeversorgung – 100 % Neunkirchen“ rechnen.

Am 09.03.2021 war es nun soweit, die Gemeinde Neunkirchen konnte mit dem Besuch der parlamentarischen Staatssekretärin des Bundesumweltministeriums, Frau MdB Rita Schwarzelühr-Sutter, eine wichtige Vertreterin aus dem politischen Berlin empfangen. Mit unserer Projektskizze und den Eckpfeilern „regional, lokal und nachhaltig“ hatten wir bei den Entscheidungsträgern überzeugen können und wurden mit einem zusätzlichen Fördersatz von über 20 % für eine zukunftsfähige Nahwärmeversorgung in Neunkirchen, bedacht.

Diese Auszeichnung mit einem Förderbescheid von über 5 Mio. € konnte im Beisein von MdB Alois Gerig, MdL Georg Nelius und dem ersten Landesbeamten des Neckar-Odenwald-Kreises Herrn Dr. Kleih an die Gemeinde Neunkirchen übergeben werden und war somit der offizielle Start zur Projektumsetzung „Nahwärmeversorgung – 100% Neunkirchen“. Die Laufzeit für die Projektumsetzung ist auf 4 Jahre terminiert und endet somit am 28.02.2025. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Meilensteine der Projektskizze sukzessive abzuarbeiten, zu dokumentieren, Bericht zu erstatten und natürlich auch zu bauen und in Betrieb zu nehmen. Es liegt somit noch eine Menge Arbeit vor uns, welche wir mit Ihnen zusammen Stück für Stück angehen möchten.

Im Moment geht es um die Kundenaquise, hier sind ausreichend viele Anwohner der betroffenen Straßen aufgerufen, sich mit unterschiedlichen Vertragsvarianten zu beteiligen.  Um sehr zeitnah die Fachplanung, welche der Gemeinderat bereits in seiner Novembersitzung vergeben hat, umsetzen zu können, möchte ich alle betroffenen Hauseigentümer bitten, prüfen Sie unser Ihnen zugegangenes Angebot und machen Sie rege von den Beratungsmöglichkeiten Gebrauch. Nur wenn eine ausreichende Anzahl von Anschlussnehmern (60 %) eines jeden Straßenzuges Verträge abschließt, ist eine wirtschaftliche Lieferung von Wärme dort auch realistisch.

B – Baugebiete – Fertigstellung und neue Überlegungen

Das B steht in diesem Jahr ein weiteres Mal für das Bauen, genauer gesagt für die Erschließung von Wohnbauflächen.

Mit fast einem Jahr Bauzeit konnte der 5. und letzte Bauabschnitt unseres Baugebiets Langenwald mit 23 Bauplätzen pünktlich zum Jahresende fertiggestellt werden.

Mit rund 1,8 Mio € für Ankauf der Flächen, Ver- und Entsorgungsleitungen und den Straßenbau investierte die Gemeinde umfangreich in ein wunderschön gelegenes Baugebiet. Die Nachfrage nach den Bauplätzen ist sehr gut, so dass mittlerweile alle Flächen an Bauwillige vergeben werden konnten.

Neben dem Baugebiet Langenwald konnte auch im Ortsteil Neckarkatzenbach eine kleine Erweiterung des Ortes mit Wohnbauflächen angegangen werden. Unterhalb des Katzenbacher Friedhofes werden in diesem Jahr 6 Bauplätze mit einer kurzen Stichstraße erschlossen werden. Noch in diesem Frühjahr sollen die Erschließungsarbeiten ausgeschrieben werden, so dass mit einer Fertigstellung im Laufe des Jahres gerechnet werden kann.

Durch die eingeleitete Flächennutzungsplanfortschreibung werden darüber hinaus weitere Bereiche in der Weiterentwicklung zu Wohnbauflächen oder auch als Mischgebiete, in denen Arbeiten und Wohnen erlaubt ist, im Laufe des Jahres angegangen werden können.

C – Corona

Das zweite Jahr in Folge steht das C für Corona, in dieser Zeit beschäftigte uns dieses Virus in unterschiedlicher Intensität. In allen Bereichen unseres Lebens haben die vielfältigen Einschränkungen, die notwendig waren, ihre Spuren hinterlassen. Viele von uns sind mittlerweile müde, die umfangreichen Verordnungen und Regelungen konsequent umzusetzen und auch teilweise ihre Sinnhaftigkeit zu verstehen. Auch wir hätten uns in vielen Bereichen nachvollziehbarere Vorgaben gewünscht, allerdings darf man dabei auch nicht verkennen, dass der Gesetzgeber in solchen Gesetzgebungsverfahren und vor allem bei der medizinischen Einstufung einer solchen Pandemie anfänglich auf fast keine Erfahrung zurückgreifen konnte.

Mittlerweile gehen alle Beteiligten damit wesentlich routinierter und gelassener um und dies führt dazu, dass mit Unterstützung der G-Regeln zumindest zeitweise doch eine gewisse Normalität in unserem Leben einkehrt ist, wenngleich die aktuelle 4. Welle und die Omikron-Variante uns als Gesellschaft ein weiteres Mal eine größtmögliche Solidarität abverlangt. Diese Solidarität bezieht sich allen voran auf die Immunisierung gegen das Corona-Virus. Hier spielt im Besonderen die Bereitschaft eines jeden Einzelnen sich und andere durch Impfung zu schützen, eine ganz entscheidende Rolle. Nur dadurch können wir uns als Gesellschaft dauerhaft von einer solchen „Geisel“ befreien.

Ich möchte aber die Gelegenheit nutzen, mich für die vielfältigen zusätzlichen Aufgaben, die notwendig waren, um die Pandemie halbwegs zu meistern, bedanken. Beispielhaft möchte ich Aufgaben- und Tätigkeitsbereiche nennen – wie die ärztliche Versorgung, Kindergärten, Grundschule mit Kernzeitbetreuung, Bürgermarkt, Seniorenwohnpark, kirchliche Veranstaltungen, Freizeitangebote der Vereine, aber auch die öffentliche Verwaltung. Überall dort war und ist man tagaus und tagein bemüht, die geltenden Regeln zu unserer aller Sicherheit umzusetzen.

D – Dank

Der 4. Buchstabe in ABC, das D steht heute für ein kräftiges „Danke schön“.

Viele Menschen in unserer Gemeinde haben sich im letzten Jahr für die Gemeinschaft eingebracht und dies in sehr unterschiedlichen Aufgabenbereichen. Vom Ehrenamt bis zum Hauptamt, von der Jugend bis hin zur älteren Generation, Frauen wie Männer. Für diese Leistungen, Hilfen, Unterstützungen, die menschliche Nähe, das Verstanden werden, das sich Einbringen, gedanklich wie handwerklich, etwas Organisieren und auf die Beine stellen, sich um eine Sache zu kümmern, gilt es „Danke“ zu sagen.

Ich tue dies als Bürgermeister sehr gerne, da ein Lob oder Anerkennung für jeden Menschen wichtig ist. Und wir nur so in enger Verzahnung miteinander eine Gemeinschaft aktiv gestalten können.

Ich möchte Sie aber auch darum bitten, unterstützen Sie die Gemeinde Neunkirchen und all ihre Einrichtungen, Gruppierungen und Vereine auch in Zukunft nach Kräften und bringen sich auchweiterhin konstruktiv oder auch kritisch in die Gemeinschaft ein.

Herzlichen Dank schon im Voraus hierfür.

E – Ehrenamt / neue Feuerwehrleitung

E oder Ehrenamt. Stellvertretend für alle ehrenamtlich tätigen Bürgerinnen und Bürger in unserer Gemeinde, die sich im letzten Jahr wieder in so vielfältiger Weise um die Allgemeinheit bemüht haben, gilt mein Dank den Kameraden der Feuerwehr.

Viele Menschen sind in den Vereinen und Gruppierungen, in den Kirchen, auf sozialer, sportlicher, kultureller, politischer und heimatkundlicher Ebene in Neunkirchen und Neckarkatzenbach tätig. Dieser unentgeltliche Dienst an der Gemeinschaft ist gerade in Zeiten mit Einschränkung ein hohes Gut, aber auch eine wichtige Stütze der Gesellschaft.

Umso mehr möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die sich im vergangenen Jahr trotz oder gerade wegen den pandemiebedingten Vorgaben so engagiert eingebracht haben. Hier möchte ich auch die Kameraden der Feuerwehr und des THW Ortsverbandes nennen, die im Ahrtal mithalfen, die Folgen der Jahrhundertflut zu beseitigen, aber auch daran erinnern, dass wir Menschen in unserer Mitte wissen, welche sich jahrzehntelang für den Nächsten eingesetzt haben und weiterhin einsetzen werden. Solche Menschen sind unersetzlich, deshalb freue ich mich, dass auch der angestandene Wechsel in der Feuerwehrführung so harmonisch verlaufen ist. Ein großes Dankeschön für die jahrzehntelange Verantwortung in der Feuerwehr als Gesamtkomandant gilt Erich Bierweiler und als stellv. Abteilungskommandant und Jugendfeuerwehrwart Jürgen Senner. Ralf Lenz als Gesamtkommandant, Oliver Trautmann und Sven Schilling als Abteilungskommandanten und Achim Knörzer sowie Benjamin Neureither als deren Stellvertreter sowie Kai Schneider als Jugendfeuerwehrwart übernahmen weiterhin Verantwortung oder werden das Amt neu ausführen – herzlichen Dank auch hier für diese Bereitschaft für den Dienst am Nächsten.

F – Friedhof

F steht in diesem Jahr im Neunkirchner Jahres ABC für unsere Friedhöfe.

Eine sehr schöne Bereicherung hat in Laufe des Jahres unser Neunkirchner Friedhof erfahren dürfen. Nach intensiver Vorarbeit konnte am Volkstrauertag 2021 der „Raum der Geschichte“ in der alten Leichenhalle offiziell übergeben werden. Dieser ergänzt in den Räumlichkeiten den bereits im Jahre 2016 geschaffenen „Raum der Stille und Besinnung“.

In den ehemaligen „Sezzierraum“ und im Außenbereich wurden für den Besucher  auf verschiedenen Informationstafeln unterschiedliche Themen, wie Historie des Friedhofs, Bestattungsformen, Kindersterblichkeit oder ausgestorbene Familiennamen präsentiert.

Eine Sammlung von Grabmalen rundet die Ausstellung ab. Ein herzliches Dankeschön für die umfangreiche Recherche und Mithilfe bei der Ausführung gilt hierbei den Herren Joachim Winkler, Dr. Helmut Friedmann und Adam Frey vom Heimat- und Museumsverein, sowie der Schenzinger-Stiftung für die wiederholte finanzielle Unterstützung.

Eine weitere Bereicherung soll unser Friedhof im Laufe des Jahres erfahren – so ist zumindest die Planung – hierbei sind wir aber auf Ihre Mithilfe, besser gesagt auf Ihre Spendenbereitschaft, angewiesen.

Die Rede ist von einem Kreuz aus Gussbronze, gegossen durch unsere örtliche Glockengießerei Bachert, welche das in die Jahre gekommene Waschbetonkreuz vor der Friedhofshalle ersetzen soll. Unterstützung erfahren wir dabei auch durch das Crowdfunding der Volksbank Neckartal; die Regionalbank verdoppelt jede eingegangene Spende.

Ein herzliches Dankeschön spreche ich heute schon jedem Unterstützer aus.

Im Laufe des Jahres wird sich der Gemeinderat ebenfalls mit der Weiterentwicklung unserer Friedhofskonzeption beschäftigen, hier geht es um die Zulassung und Schaffung von Bereichen für alternative Bestattungsformen, wie z. B eine Bestattung unter Bäumen.