Viele Aktivitäten, zwei Burgen und Chancen für den Klimaschutz

„Beginn das Jahr mit einem Traum“ sangen die Kinder der Grundschule Neunkirchen gleich zu Beginn. Traumhaft waren neben den frischen, klaren Stimmen der Kinder auch die Töne, die Chorleiterin Gisela Brost ihrer afrikanischen Stegharfe Bolong entlockte. Auch als Pianistin trat die Musikerin immer wieder in Aktion. Denn die Bürgerversammlung mit Neujahrsempfang steckte auch dieses Mal wieder voller Musik. So trat zudem die Chorgemeinschaft mit Dirigent Andreas Frank mehrfach in Aktion, um das vielfältige kulturelle Leben am Ort zu präsentieren. Die gut gefüllte Schulturnhalle am späten Sonntagvormittag wertete Bürgermeister Bernhard Knörzer als Beleg für das große Interesse der Bürger an „ihrer“ Gemeinde. Auf das traditionelle Neunkirchener Jahres-ABC verzichtet der Rathauschef ebenso wenig wie auf die lobende und anerkennenden Worte für die vielen „guten Geister“ im Ort.

„Jedem Kind seine Stimme“, so lautet das Programm, das an der Neunkirchener Grundschule jeden Vormittag mit gemeinsamem Singen beginnen lässt. Die sehr enge Verbindung zur Musikschule Mosbach unterstrich Knörzer. Auch die Bürgerversammlung begann gleich mit einem gemeinsam gesungenen Lied. Galt es doch, dem ehemaligen Schulleiter Friedrich Müller ein Geburtstagsständchen darzubringen.

Das ABC eröffnete der Bürgermeister mit den vielfältigen Aktivitäten, die vor allem auf ehrenamtlicher Basis erbracht würden. „Ein Dorf lebt von dieser Vielfalt“ betonte Knörzer. Mit Tatkraft, Ideenreichtum und Kameradschaftlichkeit stemmten viele Engagierte Aufgaben im sportlichen, kulturellen und politischen Bereich. Das B stand für die beiden Burgen, die auf Gemarkung Neunkirchens liegen. In Zusammenarbeit mit dem Verein „Burgladschaft e. V.“ wurde ein Burgenführer für die Ruine Stolzeneck und die Minneburg herausgegebenen. Lohnend sei auch ein Blick auf die Homepage des Vereins, die auch einen virtuellen Rundgang bietet. Derzeit liefen die Vorbereitungen für die Sanierung der seit dem Mauereinsturz im vergangenen Februar geschlossenen Minneburg.

Chancen für den Klimaschutz erörterte Knörzer beim dritten Buchstaben. Hier ging es vor allem um das angestrebte Nahwärmekonzept mittels einer Solarthermiefläche mit Heizzentrale.

Um neue Einwohner möglichst rasch gut aufnehmen zu können, hat die Verwaltung eine Neubürgermappe entwickelt, in der auch Vereine und Institutionen vorgestellt werden.

Dass gerade Kinder mit gutem Beispiel vorangingen und aufzeigten, wie Integration im Alltag funktionieren könne, machte Knörzer am Beispiel der Flüchtlinge deutlich. Das Frauencafé sei ein weiterer schöner Ansatz. Beim Jugend- und Kindertreff bringe sich mittlerweile die Jugend selbst aktiv mit ein – etwa beim Beyblade-Treff, wo es um Kreiselspielzeuge geht.

Auch strittige Projekte wie die Flurneuordnung sprach der Schultes an. Er ermunterte dabei Befürworter und Gegner gleichermaßen, sich im Rahmen der Möglichkeiten in den diversen Gremien einzubringen.

Im Baugebiet Langenwald seien alle Bauplätze des vierten Bauabschnitts verkauft; Bis Ende 2020 sollen rund 23 weitere erschlossen werden.

Schon im Terminkalender notieren könne man sich den 9. Mai 2020. Da soll der Sport- und Bewegungspark um die Grundschule „ganz offiziell und feierlich“ eröffnet werden.

Um die Aufgaben der Zukunft angehen zu können, wünschte der Bürgermeister sich Pragmatismus, Menschlichkeit und Kameradschaft.

All diese Eigenschaften verkörperten drei im Anschluss geehrte Bürger. So erhielten Frank Lutitzki für sein zehnjähriges Wirken im Gemeinderat sowie „Urgestein“ Adam Frey für 30 Jahre in dem Gremium jeweils eine Ehrenstele des Kommunalverbandes.

Über eine Ehrennadel in Silber freute sich Hermann Lenz. Der deutschlandweit aktive und anerkannte Experte für Geflügel wirkte auch tatkräftig beim hiesigen Kleintierzuchtverein, belebte die Fastnacht wieder und saß im Gemeinderat.

Des Weiteren wurden im Rahmen des Neujahrsempfangs langjährige Blutspender, erfolgreiche Sportler und engagierte Bürgerinnen und Bürger ausgezeichnet. „Sie sind Vorbilder für gelebte Hilfsbereitschaft“ lobte der Bürgermeister zunächst Ingeborg Emig, die für zehnmaliges Blutspenden die Ehrennadel in Gold des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erhielt. Selten und außergewöhnlich sei das Engagement von Achim Kampp, der bereits 75 Mal Blut spendete und sich über eine Ehrennadel in Gold mit eingravierter 75 freute.

Stellvertretend für das gesamte DRK-Team bedankte sich der Rathauschef bei Elke Frank. Überwiegend junge Sportler zeichnete Knörzer ebenfalls aus. So war die U10 Mannschaft der SVN-Turnabteilung auch 2019 wieder sehr erfolgreich. Im Team turnten Lisa Diemer, Giulia Diemer, Hannah Boch, Aimee Schäfer, Louisa Hörr, Malena Schmitt sowie Chiara Schmitt. Als „Einzelturner“ konnten Hannah Boch, Aimee Schäfer, Philipp Schmitt, Felix Boch und Bennet Günther immer wieder erfolgreiche Podestplätze erringen.

Beim Schach bewährte sich ein weiteres Mal die vorbildliche Förderarbeit, zu der eine Schach-AG an der Grundschule zählt. Mit Lisa Diemer zeichnete der Bürgermeister die amtierende Odenwaldmeisterin im Schach (U10) aus. Auch Johannes Knörzer erzielte beim Spiel der Könige außergewöhnliche Erfolge und nahm an den deutschen Mannschaftsmeisterschaften in Magdeburg teil.

Beeindruckende Erfolge erreichte in der Saison 2018/2019 die Fußballer der D-Jugend der Spielgemeinschaft Kleiner Odenwald. In der Kreisliga Staffel 2 erzielten sie die makellose Bilanz von 18 Siegen in 18 Spielen. Erfolgreich kickten dabei Lea Macak, Hannah Poranzl, Jason Brück, Hemat Farhadi, Theo Friedrich, Hannes Häberle, Jacob Hideghuti, Jona Knörzer, Ricardo Lörz, Paul Lostorfer sowie Finn Mayerhöfer.

Ein „spezielles, großes und herzliches Dankeschön“ erhielten die Verantwortlichen des Kinder- und Jugendtreffs. Das Engagement des „Superteams“ brachte Kreisjugendreferent Rainer Wirth auf den Punkt, indem er schrieb: „Seid ruhig ein bisschen stolz auf Euch.“ Den Stolz auf die erreichten Leistungen sah man allen Ausgezeichneten an, aber auch die Freude, die ihnen ihr Einsatz bereitet.

„Wir müssen miteinander reden, um miteinander als Dorfgemeinschaft weiter zu kommen“, unterstrich Bürgermeister-Stellvertreterin Renate Streng und bedankte sich bei Bernhard Knörzer für dessen Engagement.

Nach den Dankesworten von Bürgermeister Bernhard Knörzer an alle Mitwirkenden war das gemeinsam gesungene Badnerlied der krönende Abschluss des Neujahrsempfangs in diesem Jahr.

Beim anschließenden Sektempfang stieß man bei guten Gesprächen auf das neue Jahr an.