Hua-hu, die Waldis zieh’n heran! Waldkindergarten Neunkirchen eröffnet
Mit ihrem eigens komponierten Lied „Hua-hu, die Waldis zieh’n heran“ eroberten die Kinder des Waldkindergartens Neunkirchen ihr neues Domizil. Die ehemalige Saatschulhütte ganz in der Nähe des Sportplatzes wurde in liebevoller Arbeit von den Mitarbeitern des Bauhofs um- und angebaut und bietet jetzt einen Gruppenraum für ganz schlechtes Wetter, sanitäre Anlagen, einen Aufbewahrungs- und Lagerraum und ein kleines Büro.
Einige hundert Meter weiter haben die Waldis ihren Spielbereich im Freien: Mitten in einem Wäldchen stehen kleine Hocker, die aus einem Baumstamm gesägt wurden. Denn die Kinder verbringen den ganzen Tag im Wald, hören die Vögel singen, achten auf Tiere und Pflanzen und spielen mit Naturmaterialien, die sie finden und sammeln. Deshalb ist der Gruppenraum klein und sehr sparsam ausgestattet.
Der Waldkindergarten erfüllt in idealer Weise ganz verschiedene Bedürfnisse. Zum einen das Bedürfnis der Kinder, in der Natur zu sein und wunderbare Erfahrungen mit Sonne und Regen, Matsch und Schnee zu machen. Direkt neben der Hütte haben die Kinder ihr Freiluft-Atelier zum Malen mit Erdfarben. Eine Matschküche und ein Baumtipi werden noch eingerichtet, damit die Kinder auch bei heißem Sonnenschein im Freien experimentieren können.
„Ich finde es sehr wichtig, dass Kinder kreativ werden und mit dem spielen, was die Natur bietet“, sagt Julia Dürnsteiner, eine der beiden Waldpädagoginnen. Ihre Kollegin Kathy Krötz fügt hinzu: „Wenn unsere Kinder den Umgang mit der Natur wertschätzen und behutsam mit Tieren und Pflanzen umgehen sollen, müssen sie das beizeiten lernen.“ Die beiden Erzieherinnen sind ein Glücksfall für den neuen Kindergarten, denn das Leben in der Natur bei jedem Wetter muss man mögen.
Ein weiterer großer Vorteil ist der unkomplizierte Umbau der Hütte, der im Vergleich zu einem Anbau an einer bestehenden Einrichtung oder gar einem neuen Gebäude für die Gemeinde Neunkirchen viel kostengünstiger zu stemmen war. Zwar dauerte der Umbau wegen des grauslichen Wetters länger als geplant, aber dennoch kamen die Bauhofmitarbeiter zügig voran. „Es ist mir eine Herzensangelegenheit, Kinder früh mit dem Wald vertraut zu machen“, sagte der Bürgermeister und ehemalige Förster Bernhard Knörzer. „Von daher erlebe ich heute mit der Eröffnung des Waldkindergartens die Erfüllung eines Traums.“ Der Hausherr Pfarrer Josef Dorbath ergänzte: „An diesem idealen Platz haben die Kinder alles, was sie brauchen – Wald, Wiese, den Sportplatz in der Nähe und die kindgerecht eingerichtete Hütte. Ich halte den Waldkindergarten für eine ideale Alternative und werde öfter Besuche hier machen.“
Martina Frühwirth, die Leiterin des katholischen Kindergartens, freut sich ebenfalls sehr über die neue Zweigstelle: „Das wird bestimmt eine sehr gute Zusammenarbeit mit dem Stammhaus“, sagte sie. „Wir werden uns gegenseitig besuchen, Waldtage zusammen planen, und der Besuch des Nikolaus ist dieses Jahr schon fest im Wald geplant.“ Sieben Kinder genießen derzeit die Möglichkeiten des Waldkindergartens, bis zum Sommer sind sechs weitere Kinder angemeldet. Der Waldkindergarten hat maximal zwanzig Plätze, sodass sogar noch freie Plätze vorhanden sind.