„Glück im Winkel“ erhält Erweiterungsbau mit 45 Einzelzimmern
Illustre Gäste kamen am 8. Juli 2021 auf der Wiese am Pflegeheim „Glück im Winkel“ zusammen, um mit einem symbolischen Spatenstich das Bauprojekt „Erweiterungsbau Glück im Winkel“ zu beginnen. Neben Mitarbeitern des Betreibers Domus Cura waren auch Vertreter des Investors, des Planungsbüros, des Bauübernehmers und der Gemeindeverwaltung Neunkirchen gekommen. Immerhin geht es um ein 5,2-Millionen-Euro-Projekt, das eine solide, in die Landschaft harmonisch eingefügte Bauweise mit dem technisch neuesten Standard vereinigt.
Auf der Wiese östlich des Bestandsgebäudes soll der Erweiterungsbau mit 45 weiteren Bewohnerzimmern errichtet werden. Zur Historie: Die Domus Cura GmbH hat im Jahr 2018 beide Pflegeheime „Glück im Winkel“ in Neunkirchen und Michelbach übernommen, damals noch mit Einzel- und Doppelzimmern. Die Landesheimbauverordnung Baden-Württemberg schreibt aber ab 31.08.2019 Einzelzimmer vor, sodass Doppelzimmer abgebaut werden mussten. Aus 70 Plätzen im Pflegeheim Neunkirchen wurden etwas mehr als 40 – ein Problem für die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung.
„Wir haben einen Investor für den Erweiterungsbau gefunden, erklärte Christian Ersing, Geschäftsführer des Betreibers Domus Cura GmbH. „Mit 45 neuen Zimmern können wir eine 100-prozentige Einzelzimmerquote erfüllen und dann mit fast 100 Plätzen das Heim wirtschaftlich betreiben. Wir sind sehr froh, mit Cofinimmo einen Partner zu haben, der mit uns in den Standort investiert, die Versorgung mit Pflegeplätzen ausbaut und neue Arbeitsplätze ermöglicht.“ Im neuen Gebäudeteil können einige Zimmer durch verschiebbare Wände zu Doppelzimmern zusammengelegt werden und beispielsweise von Ehepaaren genutzt werden – eine bauliche Besonderheit, die im Bestandsbau nicht möglich ist.
Das belgische Immobilienunternehmen Cofinimmo SA/NV ist eine börsennotierte Gesellschaft mit Spezialisierung auf Gesundheits- und Pflegeimmobilien. „Es ist Teil unserer Strategie, in Nachhaltigkeit zu investieren“, sagte Marc-Philippe Goldschmidt von der Cofinimmo Dienstleistungs GmbH Deutschland, der für den Spatenstich aus dem hessischen Frankfurt in den Odenwald gekommen war. „Wir wollen die Energieeffizienz unserer Immobilien europaweit bis 2030 um 30 Prozent verbessern.“ Zu dieser Strategie passt, dass der Erweiterungsbau als sehr energieeffizientes Gebäude im Kfw-55-Standard errichtet wird.
Der Komplettauftrag zum Projekt wurde an die FKL Projekt GmbH aus Leipzig vergeben. Dem General-Übernehmer stehen mit der Phase 10 Ingenieur- und Planungsgesellschaft aus Freiberg/Sachsen ein erfahrener Generalplaner sowie ergänzende Ingenieurbüros und Handwerker zur Seite. Der Erweiterungsbau wird genauso aussehen wie die beiden schon bestehenden Gebäudeteile und eine Bruttogeschossfläche von 2.147 Quadratmetern umfassen. Ein großer Teil der angrenzenden Wiese wird dafür allerdings überbaut und das Gelände neu gestaltet.
Dirk Westpfahl, Prokurist des Planungsbüros Phase 10, erläuterte die technischen Daten des Bauprojekts: Das Gebäude wird mit 40 Metern Länge, bis 32 Metern Breite und etwa 12,50 Metern Höhe realisiert. Mit drei Geschossen und der Dachform wird es optisch an die beiden vorhandenen Gebäudeteile angepasst. Je ein Multifunktionsraum mit vorgelagerter Terrasse pro Stockwerk bietet schöne Ausblicke auf Neunkirchen und die herrliche Umgebung. Ein Übergangsbau bietet Platz für das zentrale Treppenhaus und den Aufzug. Somit ist das Gebäude barrierefrei ausgestattet – selbst bettlägerige Bewohner können über den geräumigen Aufzug in Gemeinschaftsräume gebracht werden. Der Bau soll im Herbst 2021 begonnen und voraussichtlich Ende 2022 seiner Bestimmung übergeben werden. uns, dass es losgeht.“
Die Kosten von mehr als 5 Millionen Euro kommen auch durch die Bauweise und den hohen technischen Standard zusammen. Durch hochwertige Baustoffe und eine energieeffiziente Gebäudehülle wird Wärme- und Kühlungsenergie eingespart. Die zentrale Lüftungsanlage sorgt für Lufthygiene und die Wärmerückgewinnung für niedrige Energiekosten. Besonders interessant: Die Wärme für Heizung und Warmwasser kommt ab 2024 von der Nahwärmezentrale der Gemeinde Neunkirchen direkt neben dem Gelände. Somit braucht das Gebäude keine eigene Heizungsanlage und wird in der Zeit bis zur Errichtung der Heizzentrale mit Nahwärme-Infrastruktur durch eine mobile Wärmezentrale versorgt.
„Wir sind dankbar für die mutige und zukunftsgerichtete Entscheidung, mit einem Invest von mehr als 5 Millionen Euro die Bedürfnisse unserer alternden Gesellschaft zu erfüllen“, sagte Neunkirchens Bürgermeister Bernhard Knörzer. „Natürlich freuen wir uns auch über den Schulterschluss mit unserer kommunalen Wärmeversorgung. Auf diese Weise wird der Ausstoß klimaschädlicher Gase vermieden und die örtliche Wertschöpfung befördert. Wir sind glücklich, dass unser neuer Premium-Kunde eine klare Ausrichtung auf Nachhaltigkeit zeigt. Wir beglückwünschen Investor und Betreiber zu dieser Entscheidung und wünschen dem Bau gutes Gelingen.“ Auch der Heimbeirat Klaus Reinhard schloss sich den Glückwünschen an: „Wir wünschen der Gemeinschaft und dem Haus alles Gute, ein gutes Händchen bei der Gestaltung und freuen uns, dass es losgeht.“