Gemeinderat Neunkirchen beschloss Maßnahmen
in Gebäuden, bei Straßenbeleuchtung und im Wald
Ehrung für 40 Jahre Tätigkeit im Öffentlichen Dienst und bei der Gemeinde Neunkirchen sowie eine Verabschiedung eines Gemeindebediensteten in den Ruhestand
Bürgermeister Knörzer konnte in der vergangenen öffentlichen Gemeinderatssitzung eine besondere Ehrung eines verdienten Mitarbeiters und eine Verabschiedung in den Ruhestand nach 30 Jahren Dienstzeit vornehmen. Hauptamtsleiter Ralf Lenz wurde für seine 40-jährige Tätigkeit im öffentlichen Dienst geehrt. Die Besonderheit dieses Jubiläums ist, dass der Dienst bei ein und demselben Arbeitgeber, der Gemeinde Neunkirchen, geleistet wurde.
Ralf Lenz begann am 02.08.1982 unter Bürgermeister Richard Wagner seine Ausbildung bei der Gemeinde und wurde anschließend in den Verwaltungsdienst übernommen. Mit Ablegung der Angestelltenprüfung II im Januar 1991, qualifizierte er sich für höherwertige Tätigkeiten. Seit dem 01.07.2001 ist er als Hauptamtsleiter der Gemeinde und seit dem 13.11.2009 auch als qualifizierter Standesbeamter tätig. Bürgermeister Knörzer würdigte Ralf Lenz als äußerst kompetenten und zuverlässigen Mitarbeiter, der sich „nebenbei“ noch bei der Freiwilligen Feuerwehr engagiert und diese seit dem vergangenen Jahr als Gesamtkommandant leitet. Er sprach dem Hauptamtsleiter Dank und höchste Anerkennung aus und überreichte eine Jubiläumsurkunde der Landesregierung Baden-Württemberg, unterzeichnet von Ministerpräsident Winfried Kretschmann, sowie ein Gutscheinpräsent der Gemeinde. In den Dank eingeschlossen wurde auch seine Ehefrau Manuela, welche einen Blumengruß erhielt.
Des Weiteren wurde der langjährige Gemeindemitarbeiter Gerhard Kopeček nach fast 30 Jahren Dienstzeit in den wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Er trat am 21.12.1992 in den Gemeindedienst ein und bewährte sich als fachkundigen und vielseitig einsetzbaren Mitarbeiter. Im März 1997 übernahm er die Funktion des Wassermeisters und Bauhofleiters. Krankheitsbedingt trat Gerhard Kopeček am 01.11.2010 die Tätigkeit des gemeindlichen Schulbusfahrers an und war darüber hinaus bis Ende April 2022 verantwortlicher Jugendzeltplatzwart der Gemeinde Neunkirchen. Im Beisein seiner Ehefrau Martina, welche in die Dankesworte miteingeschlossen wurde, gab es aus den Händen des Bürgermeisters einen Präsentkorb sowie einen Blumenstrauß.Bürgermeister Knörzer dankte seinem ausscheidenden Mitarbeiter für seinen jahrzentelangen engagierten und stets zuverlässigen Einsatz als Bauhofleiter und Schulbusfahrer und wünscht ihm für seinen neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute.
Energie sparen
Der Gemeinderat beschäftigte sich in seiner Sitzung mit Energiethemen, denn durch die weltpolitischen Entwicklungen sind die Gas-, Strom- und Holzpreise exorbitant gestiegen. „Wirtschaftlich und umweltpolitisch können wir es uns nicht mehr leisten, mögliche Energieeinsparungen zu vernachlässigen“, sagte Neunkirchens Bürgermeister Bernhard Knörzer in der Sitzung des Gemeinderats. „Der heiße Sommer 2022 war ein massives Zeichen dafür, dass wir kommunalpolitisch unsere Hausaufgaben machen müssen. Jeder Einzelne und wir als Verwaltung haben die Verantwortung, mit gutem Beispiel voranzugehen.“
Einige Verordnungen der Bundesregierung gelten spätestens ab 1. Oktober 2022: In öffentlichen Arbeitsstätten darf im Winterhalbjahr nur auf höchstens 19 °C geheizt werden; in Gängen und auf nicht frequentierten Gemeinschaftsflächen, gar nicht mehr. Ausgenommen davon sind Grundschulen und Kindergärten. Nun ist aber die Grundschule Neunkirchen der größte Heizölverbraucher der Gemeinde und hat eine 40 Jahre alte Heizanlage. „Die Heizanlage muss ertüchtigt werden, soweit es geht“, erklärte der Bürgermeister. „Außerdem wollen wir Kinder, Eltern und Lehrerinnen fürs Wärme- und Stromsparen sensibilisieren.“ Eine Gemeinderätin wies darauf hin, dass die Kinder angehalten werden sollten, sich warm genug anzuziehen.
Beleuchtung reduzieren
Eine weitere Möglichkeit zum Stromsparen bietet die Beleuchtung der Gemeinde. 73.500 Kilowattstunden Strom werden für die Beleuchtung verwendet; ein Drittel davon in die Beleuchtung der Gebäude und zwei Drittel in die Straßenbeleuchtung. Die Kirchtürme wurden schon im Sommerhalbjahr aus Umweltgründen nicht mehr beleuchtet. Die Straßenbeleuchtung besteht aus 408 Leuchtpunkte, davon 152 LED-Leuchten. Die individuelle Umstellung jeder Leuchte wäre zu zeitaufwendig, wie der Bürgermeister erklärte. Der Verwaltung erscheint es deshalb effektiver, die Leuchtdauer insgesamt zu reduzieren. Der Bürgermeister stellte drei Varianten vor: Die Leuchtdauer der halbnächtigen Lampen, wie bisher bis 24 Uhr und ab 4:30 Uhr belassen und die 50 ganznächtigen Leuchten ausschalten. Der Nachteil dieser Variante bestehe in weniger Verkehrssicherheit, da der Ort ab 24 Uhr bis 4.30 im Dunkeln läge.
Die zweite Variante würde die Leuchtdauer der Straßenlampen um 1,5 Stunden reduzieren (bis 23 Uhr und ab 5 Uhr) und die ganznächtigen Lampen (wie bisher), weiter leuchten lassen.
Die dritte Variante sähe vor, die Leuchtdauer aller halbnächtigen Straßenlampen um 1,5 Stunden zu verkürzen (bis 23 Uhr und ab 5 Uhr) und zusätzlich die ganznächtigen Lampen komplett ausschalten. Der Ort wäre dann von 23 Uhr bis 5 Uhr komplett dunkel.
Einstimmig sprach sich der Gemeinderat aus Sicherheitsgründen für die zweite Variante aus, die etwa 17 Prozent Einsparpotenzial verspricht. Das bedeutet, dass die meisten Straßenlaternen jetzt zwischen 23 Uhr und 5 Uhr abgeschaltet werden – außer den 50 ganznächtigen. Darüber hinaus sprach sich der Gemeinderat einstimmig dafür aus, alle kurzfristig möglichen Einsparmaßnahmen umzusetzen. Bürgermeister Knörzer kündigte an, dass nach diesem ersten Schritt in Richtung Energiesparen weitere folgen müssten wie beispielsweise die Umstellung der älteren Straßenlaternen auf Strom sparende LED-Technik.
Brennholzpreise anheben
Auch auf den Holzmarkt haben die Energiepreise eine starke Auswirkung. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher weichen auf Holz als Brennenergie aus, was eine Verknappung und Verteuerung der Holzpreise nach sich zieht. Die Brennholzpreise sollen deshalb in Neunkirchen an die drastischen Preissteigerungen auf dem Energiemarkt angepasst werden. Die Erhöhung soll schon jetzt ab 1. Oktober erfolgen und die neuen Preise je nach Sorte zwischen 75 und 88 Euro statt 55 bis 61 Euro betragen. Es soll zudem eine Mengenbeschränkung auf 15 Festmeter bzw. 20 Ster Brennholz geben, die nur an ortsansässige Personen oder Gemeindebedienstete abgegeben werden. Ortsansässige Händler und gewerbliche Weiterverkäufer mit entsprechender Gewerbeanmeldung können mehr Holz bekommen. Ab 1.1.2023 gilt zudem ein erhöhter Steuersatz. Mit acht zu zwei Stimmen votierte der Gemeinderat für die Preisanhebung, die bis Ende September 2023 gilt.
Bodenschutzkalkung im Gemeindewald
Nach einem Grundsatzbeschluss über die Bodenschutzkalkung im Gemeindewald im Oktober 2021 stand nun die endgültige Abstimmung an. Die Kalkung – zuletzt im Jahr 2005 durchgeführt – dient der Entsäuerung des Bodens, erleichtert den Bäumen die Durchwurzelung und damit das Erreichen der Wasserspeicher in größeren Tiefen. 90 Prozent der Nettokosten trägt das Land Baden-Württemberg; für Neunkirchen verbleibt ein Eigenanteil von 41.277,49 Euro. Der Gemeinderat beauftragte die Verwaltung einstimmig, die Bodenschutzkalkung durchführen zu lassen. Die Maßnahme wird ab Juli 2023 durchgeführt.
Der Gemeinderat erteilte außerdem verschiedenen Bauvorhaben im Ortskern und im neuen Baugebiet „Am Kirschbaum“ sein Einvernehmen.
Am Schluss der Gemeinderatssitzung gab es eine Diskussion über ein sehr „ländliches“ Thema: Ein Bürger beschwerte sich darüber, dass sein Hahn laut kommunaler Verordnung nicht früh am Morgen krähen darf. Dies ist wegen der Lärmbelästigung der Anwohner nur auf Sonderflächen, nicht aber in den Wohngebieten Neunkirchens zulässig.
Informationen des Bürgermeisters
Im Baugebiet „Vorderer Grund“ starteten die Baumaßnahmen mit der Herrichtung des Lagerplatzes. Danach folgen die Räumung der Baufläche und die Kanalarbeiten.
Eine Verkehrsschau auf der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Neckarkatzenbach und Breitenbronn ergab Handlungsbedarf: Im Steigungsbereich wird ein Tempolimit auf 20 km/h erfolgen und es werden Schilder „Achtung Straßenschäden“ aufgestellt. Im flacheren Bereich bei Breitenbronn wird das Tempo auf 30 km/h beschränkt; LKW über 3,5 t dürfen nicht mehr durchfahren.
Forstrevierleiter Schnatterbeck wechselt vom Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis auf eine andere Stelle bei Forst BW. Ab 1. Oktober 2022 ist die Stelle vakant und wird ab 1. November 2022 wieder neu besetzt.
Da die Förderzusage des Naturparks Neckartal-Odenwald nicht vorlag, konnte der Brückenabbau in Neckarkatzenbach nicht planmäßig am 27. September erfolgen. Neuer Termin für den Abbau ist der 25./26.11.2022, die Montage der neuen Brücke erfolgt am 28.11.2022.
Die erste Kerwe nach der coronabedingten Pause ist sehr gut gelaufen. Dank an alle Vereine, Mitarbeiter und an das Publikum!
Termine:
Der Bürgermarkt Neunkirchen feiert am 18. Oktober 2022 sein zehnjähriges Bestehen. Am 19. Oktober wird dieses Jubiläum mit einem Festakt im Bürgerhaus gewürdigt. Danach findet die Generalversammlung der genossenschaftlichen Anteilseigner statt.