Gemeinderat entschied über zukunftsweisende Themen

In der letzten Gemeinderatssitzung des Gemeinderats Neunkirchen vor dem Jahreswechsel standen 3 inhaltlich zukunftsweisende Themen auf der Tagesordnung: der Plan für die Bewirtschaftung des Gemeindewaldes im kommenden Jahr, die Neuerungen (und die Mehrkosten) beim Nahwärmeprojekt der Gemeinde und die Vergabe der Trägerschaft für den Waldkindergarten.

Matthias Eckert von der Forstbetriebsleitung Mosbach und der neue Revierleiter Dominik Ernst gaben dem Gremium zunächst einen Überblick über den wirtschaftlichen Abschluss des vergangenen und den voraussichtlichen des aktuell noch laufenden Jahres, sowie Einblicke in den Zustand des Waldes, der – wie überall – nicht gerade rosig aussieht. Gut die Hälfte des Einschlags des Jahres 2022, ca. 3.200 Festmeter (FM), wurden aus dem Bereich „zufällige Nutzung“ (also Schadholz) gewonnen. Trotzdem rechnen die Verantwortlichen für das laufende Jahr noch mit einem guten Ergebnis von nahezu 100.000 Euro. Im kommenden Jahr wird durch einen Einschlag von 3.023 FM mit einem Erlös von 46.914 Euro gerechnet. Bürgermeister Knörzer betonte, dass der Betriebsplan lediglich eine grobe Orientierungshilfe sein kann. Seitens der Verwaltung sei man der Ansicht, dass gerade auf der Einnahmenseite alles getan werden muss, um optimale Holzerlöse zu erzielen; gleichzeitig sei die Aufwandsseite auf das Wesentliche zu beschränken. Die Gemeinderäte stimmten dem Forstbetriebsplan 2023 einstimmig zu.

Im folgenden Tagesordnungspunkt wurden die geänderten Rahmenbedingungen des Nahwärmeprojekts vorgestellt.

Eine Erhöhung des Fördervolumes um 3,4 Millionen Euro wurde durch den Bund und der Projektträgerin ZUG (Zukunft-Umwelt-Gesellschaft) zugesagt, dennoch werden auch Mehrkosten auf die Bürger zukommen. Die Anschlusskosten verdoppeln sich auf 16.600 Euro, wovon man allerdings durch die BEG-Förderung bis zu 45 % zurückbekommen kann. Der Grundpreis steigt auf 527 Euro (brutto) und der Arbeitspreis von 9,5 auf 12,5 Cent pro KWh. Erste Rückmeldungen bestätigen, dass die Bürger in Neunkirchen eine nachhaltige Nahwärmeversorgung wollen und das Projekt trotz Kostensteigerungen weiterhin unterstützen. Patrick Schweizer vom Generalplaner IBS Ingenieurgesellschaft mbH sowie die beiden Energieberater Karsten Thiel (UEA Karlsruhe) und Uwe Ristl (EAn NOK) erläuterten darüber hinaus die Optimierung des Gesamstsystems durch einen Wechsel von der zunächst geplanten Freiflächen-Solarthermieanlage zu einer großflächigen Freiflächen-Photovoltaikanlage (500 kWp) in Kombination mit einer großen Wärmepumpe. Dadurch ergeben sich Vorteile wie z. B. optimierte Laufzeiten auch durch einen größeren Wärmespeicher. Die Befeuerung des Heizkessels durch Hackschnitzel kann vom Mitte Mai bis Ende September vollständig abgeschaltet werden.

Der Beschluss über die Vergabe der Trägerschaft für den Waldkindergarten in Neunkirchen fiel einstimmig aus. Die Betriebserlaubnis der 2. Kindergartengruppe, die im vergangenen Jahr aufgrund der Dringlichkeit vorübergehend im katholischen Kindergarten eingerichtet wurde, läuft Ende 2024 aus. Das Gremium stimmte der Einrichtung eines Waldkindergartens im Bereich der Saatschulhütte oberhalb des Sportgeländes bereits zu. Aus paritätischen Gründen fiel die Entscheidung der Trägerschaft nun auf den katholischen Kindergarten. Somit bleibt das Gleichgewicht der Gruppenstärke der beiden Einrichtungen bestehen. Zudem übernimmt die Katholische Kirche aktuell 12 % (ab 2024 noch 10 %) der Betriebskosten.