„Tot ist nur, wer vergessen wird“

Gedenkfeier zum Volkstrauertag

Auch im Corona-Jahr 2021 gedachten Bürgerinnen und Bürger Neunkirchens anlässlich des Volkstrauertags in der Friedhofshalle der Kriegstoten und Opfer der Gewaltherrschaft in der ganzen Welt. Traditionell wird das Gedenken von Musikstücken und Gebeten umrahmt. Der Neunkirchener Gemeinschaftschor unter der Leitung von Bernadette Karl bot drei geistliche Lieder dar, welche die Bitte um Frieden, die Liebe und die Hoffnung zum Ausdruck brachten. Der evangelische Pfarrer Samuel Goerke trug das bekannte Wort von den „Schwertern zu Pflugscharen“ auch dem biblischen Prophetenbuch Micha vor, während der katholische Pfarrer Josef Dorbath im Gebet der Gefolterten, Verschleppten und Vermissten der gegenwärtigen Kriege gedachte. Auch die Mitglieder der Freiwillige Feuerwehren Neunkirchen und Neckarkatzenbach trugen mit einem Ehrenspalier zur feierlichen Stimmung bei. Sie begleiteten den Bürgermeister nach der Gedenkfeier zur Kranzniederlegung am Ehrenmal der Gefallenen beider Weltkriege.

In würdigem Rahmen legte Bürgermeister Bernhard Knörzer

einen Kranz am Ehrenmal für die Gefallenen beider Weltkriege nieder.

Bürgermeister Bernhard Knörzer erinnerte an die 55 Millionen Toten des 2. Weltkriegs und die vielen Gefangenen und Vertriebenen. „Es ist betrüblich, dass die Völker der Erde daraus kaum Lehren gezogen haben“, sagte der Bürgermeister und gab seinem Bedauern Ausdruck, dass vielerorts immer noch auf Gewalt und Terror gesetzt werde, statt Kompromisse am Verhandlungstisch zu erarbeiten. Statt Egoismus, Intoleranz und Brutalität auszuleben, solle jeder Einzelne dazu beitragen, Verständnis und Unterstützung zu fördern – gerade im derzeitigen epochalen Wandel. Bürgermeister Knörzer erweiterte den Gedanken des Friedens über die bloßen Kriegshandlungen hinaus auf den Schutz des Klimas und der natürlichen Ressourcen: „Friede ist kein Geschenk, sondern muss wachsam gehütet und gegen Gewalt und Propaganda verteidigt werden“, sagte er.