Im Gemeindeparlament Zeichen setzen
Konstituierende Sitzung Gemeinderat Neunkirchen
Bürgermeister Bernhard Knörzer mit den ausscheidenden Gemeinderäten Frank Lutitzki, Renate Streng und Karlheinz Emig.
Noch einmal trafen sich die Neunkirchener Gemeinderätinnen und -räte in alter Zusammensetzung zur Julisitzung im Bürgersaal. Drei Gemeinderäte wurden verabschiedet, drei neu gewählte Räte rückten nach. Insgesamt veränderte sich die Fraktionsstärke wenig: Vier CDU-Mitglieder, vier aus der Freien Wählervereinigung und zwei SPD-Mitglieder treffen bis 2029 die kommunalpolitischen Entscheidungen – plus Bürgermeister Bernhard Knörzer als Vorsitzender des Gremiums. Allerdings hat die SPD zugunsten der Freien Wähler einen Sitz verloren. In der vergangenen Wahlperiode haben die Räte jedoch ohne Fraktionszwang abgestimmt, sodass diese neue Zusammensetzung nicht unbedingt ins Gewicht fällt.
Anerkennung des Bürgermeisters
Zu Beginn der Sitzung gab Bürgermeister Knörzer dem Gemeinderat zur Kenntnis, dass nach Prüfung durch die Kommunalaufsicht die Unterlagen in Ordnung und keine Einsprüche gegen die Wahlabläufe eingegangen seien. Damit ist die Wahl gültig. Der Gemeinderat votierte einstimmig, dass kein Hinderungsgrund laut Kommunalordnung für die neu gewählten Gemeinderäte besteht.
„Es ist immer ein besonderes Ereignis, wenn alle fünf Jahre ein neuer Gemeinderat ins Gremium eingeführt wird“, erklärte Bürgermeister Knörzer. „Die Tätigkeit im Gemeinderat ist das höchste Ehrenamt in der Gemeinde. Das demokratische Gemeinwesen lebt davon, dass einige Bürger sich hier besonders intensiv engagieren. Die tätige Mitverantwortung ist Ausdruck gelebter Solidarität und hat eine hohe Bedeutung für die Gesellschaft.“
Rückblickend benannte der Bürgermeister einige Beispiele für die Leistungen der vergangenen Jahre: Dazu gehörten die Erschließungen zweier Neubaugebiete, die Sanierung einiger Straßen inklusive dorfgerechtem Ausbau, die Erstellung eines Hochwasserschutzkonzeptes für Neckarkatzenbach und die Planung, Ausschreibung und Vergabe der Nahwärmeversorgung Neunkirchens. „Eine Vielzahl von Entscheidungen wurde auf sachlich-fachlicher Basis getroffen“, resümierte Bernhard Knörzer. Er würdigte das Engagement der ausscheidenden Gemeinderäte. Renate Streng gehörte vier Wahlperioden lang dem Gemeinderat an und war seit 2016 Bürgermeister-Stellvertreterin. Karlheinz Emig war ebenfalls seit 2004 Gemeinderat, 2. Bürgermeister-Stellvertreter und in mehreren Vereinen engagiert. Frank Lutitzki arbeitete seit 2009 im Gemeinderat und war fünf Jahre lang 2. Bürgermeister-Stellvertreter. Bernhard Knörzer bedankte sich bei den drei ausscheidenden Gemeinderäten mit einer Urkunde und einem kleinen Geschenk. An Neujahrsempfang 2025 der Gemeinde Neunkirchen erhalten die langjährigen Gemeinderäte die Ehrenstele des Gemeindetags und ggf. eine Ehrennadel der Gemeinde Neunkirchen.
Verpflichtung des Gemeinderats
Der neue Gemeinderat: 2. Bürgermeister-Stellvertreterin Stefanie Leibfried (CDU), Dr. Andreas Spohrer (FWV), Andreas Groß (FWV), 1. Bürgermeister-Stellvertreter Ralf Leibfried (FWV), Johannes Kandora (CDU), Matthias Knörzer CDU), Rafael-Björn Hoffner (FWV), Katharina Werner (CDU), Jan Kellner (SPD), Lara Schwindt (SPD) und Bürgermeister Bernhard Knörzer
Dann war es Zeit für einen Platzwechsel: Die drei neuen Gemeinderäte Andreas Groß, Rafael-Björn Hoffner (beide FWV) und Matthias Knörzer (CDU) nahmen ihre Plätze im Gremium ein. Gemeinsam mit allen Gemeinderäten bestätigten sie die Verpflichtungsformel laut Gemeindeordnung: „Ich gelobe Treue der Verfassung, Gehorsam den Gesetzen und gewissenhafte Erfüllung meiner Pflichten. Insbesondere gelobe ich, die Rechte der Gemeinde Neunkirchen gewissenhaft zu wahren und ihr Wohl und das ihrer Einwohner nach Kräften zu fördern.“ Bernhard Knörzer wies eigens auf den §17 der Gemeindeordnung hin, wonach die Räte uneigennützig, ihrer Verantwortung bewusst und verschwiegen agieren müssen.
Wahl der Stellvertreter und Vergabe der Posten
Als erste Amtshandlung besetzte der Gemeinderat die Stellvertreter- und Ausschussposten sowie die Stellvertreter bei diversen Zweckverbänden. In geheimer Wahl wurden Ralf Leibfried zum 1. Bürgermeister-Stellvertreter und Stefanie Leibfried zur 2. Bürgermeister-Stellvertreterin gewählt; beide einstimmig bei einer Enthaltung. Ordentliche Mitglieder im Verwaltungsausschuss sind Lara Schwindt, Dr. Andreas Spohrer, Stefanie Leibfried, Rafael Hoffner und Katharina Werner, für jeden gibt es einen Stellvertreter. Der Technische Ausschuss wurde mit Ralf Leibfried, Jan Kellner, Johannes Kandora, Andreas Groß und Matthias Knörzer besetzt. Die beiden Sitze im Gemeindeverwaltungsverband Kleiner Odenwald gehen an Andreas Groß und Stefanie Leibfried; Rafael Hoffner besetzt die Abwasserzweckverbände Schwarzbachtal und Elz-Neckar. Eine geheime Wahl bestimmte Andreas Groß zum Vertreter im Zweckverband Wasserversorgungsgruppe Mühlbach.
Das Kindergartenkuratorium und der Schulbeirat werden mit Dr. Andreas Spohrer, Lara Schwindt und Katharina Werner besetzt. Im Patenschaftsrat für die südmährischen Orte engagieren sich Dr. Andreas Spohrer, Stefanie Leibfried, Lara Schwindt, Matthias Knörzer und Rafael Hoffner. Alle Vertreter wurden einstimmig gewählt und werden gerade in Bau- und Finanzthemen in den nächsten fünf Jahren stark gefordert werden.
Informationen des Bürgermeisters:
- Am 30. Juli findet außerplanmäßig eine Gemeinderatssitzung statt. Es müssen wichtige Angelegenheiten besprochen werden wie der Kauf des AWO Freizeitheims, der Ablauf der Baumaßnahme Nahwärme und weitere Sachstandsberichte.
- Die Stelle des Neunkirchener Bürgermeisters wurde ordnungsgemäß im Amtsblatt und im Staatsanzeiger ausgeschrieben. Bewerbungsschluss ist der 26.08.2024, 18 Uhr.
- In nichtöffentlicher Sitzung am 16. Mai 2024 wurde Fabian Dinkeldein zum Betriebstechniker für die Nahwärme Neunkirchen bestimmt. Er beginnt seinen Dienst am 1. September 2024 und lernt durch die Begleitung der Baumaßnahme die Anlagen zur Wärmegewinnung und -verteilung von Grund auf kennen.
Das sagten die neuen Gemeinderäte:
Rafael Hoffner: „Als Familienvater mit zwei Kindern möchte ich daran mitwirken, die Gemeinde generationenübergreifend zu stärken. Eine starke Gemeinde kann Großes bewirken.“
Andreas Groß: Durch meinen Beruf als selbstständiger Zimmerermeister habe ich täglich technische und wirtschaftliche Fragen zu entscheiden. Dieses Wissen möchte ich in den Gemeinderat einbringen, um Neunkirchen in einem guten Miteinander weiterzuentwickeln.
Matthias Knörzer: „Ich wünsche mir ein gutes Miteinander im Gemeinderat. Das Ehrenamt soll in Neunkirchen gestärkt und die Infrastruktur erhalten werden. Ich habe mich zur Mitarbeit aufstellen lassen, weil ich mit manchen Entscheidungen des Gemeinderats nicht einverstanden war.“