20 Jahre Jugendfeuerwehr:
Neunkirchen feierte mit Dorfolympiade, Künstlermarkt und Maibaumstellen

20 Jahre Jugendfeuerwehr, zu diesem Anlass richtete die Freiwillige Feuerwehr Neunkirchen eine rundum gelungene Jubiläumsfeier aus. 120 Kinder und Jugendliche aus den Jugendwehren von Eberbach bis Elztal und von Scheidental bis Helmstadt nahmen am Samstag an der Dorfolympiade teil und bewiesen hier ihre Geschicklichkeit und ihren Ideenreichtum. Da wurde ein Kleiderbügel-Zielwerfen veranstaltet, Schubkarren wurden über Hindernisse gefahren, drei Feuerwehrschläuche zu einem Zopf geflochten, Kisten gestapelt und Symbole erkannt. An einer Station schöpften die Kinder Wasser in einen Feuerwehrschlauch, schoben es bergan durch den Schlauch und füllten es oben in einen Eimer. Die Mannschaft mit dem größten Eimerinhalt erhielt die meisten Punkte.

Festakt zum Zwanzigjährigen

Ein offizieller Festakt am Abend würdigte das Engagement für die Ausbildung der Jugendfeuerwehr. Feuerwehrkommandant Ralf Lenz erinnerte an den Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahr 2003, eine Jugendwehr zu gründen. Er lobte die Pionierarbeit von Jürgen Senner, Ulrich Wipfler und Gerd Werner, die vor 20 Jahren die Ausbildung mit 17 Kindern und Jugendlichen begonnen und stetig weitergeführt hätten. Heute zeige die Zahl von 14 Jugendlichen, dass die Arbeit über all die Jahre stabil funktioniert und immer wieder neue Interessierte angezogen habe. „Seit 20 Jahren erlernen sie spielerisch mit viel Spaß und Freude die Grundfertigkeiten für die Feuerwehrarbeit, egal, ob es sich um technische Hilfeleistung oder Brandbekämpfung handelt“, sagte der Kommandant. Ganz wichtig sei auch, dass 40 Prozent der gerade aktiven Feuerwehrleute aus der eigenen und anderen Jugendfeuerwehren hervorgegangen seien. „Ihr seid die Zukunft der Feuerwehr!“, rief er den vielen anwesenden Gästen der Feuerwehr zu.

Gewonnen!

Umso schöner, dass die Mädchenmannschaft der FFW Neunkirchen den 1. Platz bei der Dorfolympiade gemacht und damit den von Ulrich Wipfler gestifteten Pokal nach Hause geholt hatten. Zweiter wurde das Team Aglasterhausen 2 und Dritter die THW-Jugendgruppe Neunkirchen. Kommandant Lenz verkündete außerdem, dass Pascal Seitz zum Oberfeuerwehrmann befördert wurde und drei Feuerwehrleute gerade die Prüfung zum Atemschutzgeräteträger bestanden hatten.

Ehrungen

Als einer der Männer der ersten Stunde erhielt Ulrich Wipfler die Ehrennadel in Bronze der Kreisjugendfeuerwehr Neckar-Odenwald-Kreis. Frederic Noe, Stellvertretender Kreisjugendwart der Feuerwehr, überreichte ihm die Urkunde und die Ehrennadel. Kreisbrandmeister Jörg Kirschenlohr gratulierte der Freiwilligen Feuerwehr Neunkirchen zu 20 Jahren erfolgreicher Jugendarbeit: „Wir haben jetzt in der Jugendfeuerwehren des Neckar-Odenwald-Kreises die Zahl 1000 überschritten“, berichtete er. „Auch bei Euch in Neunkirchen werden Kameradschaft und Nachbarschaft großgeschrieben. In 20 Jahren möchte ich als Ruheständler hier sitzen und gemeinsam mit euch 40 Jahre Jugendfeuerwehr feiern!“

Der Kinderchor der Grundschule Neunkirchen gab dem Fest einen passenden musikalischen Rahmen: „Wir löschen jeden Funken“, hieß es im Lied „Feuerwehrgymnastik“, das die Kinder mit passenden Bewegungen untermalten. Der Ehrenabend endete – wie könnte es anders sein – mit dem Badnerlied inklusive Neunkirchen-Strophe.

Weiterfeiern in den 1. Mai hinein

Am Sonntag deckte die Freiwillige Feuerwehr mit Gulaschsuppe, Würstchen und Maultaschen den Mittagstisch und mit einem reichhaltigen Kuchenbuffet die Kaffeetafel. Zahlreiche Besucher schauten sich den Künstlermarkt im Bürgerhaus an, wo Hobbykünstler ihre Stände aufgeschlagen hatte. Da gab es selbstgenähte Taschen, Deko-Artikel und Puppenkleider, Bilder und Postkarten, Seifen und Kräutertees, die von den vielen interessierten Besucherinnen und Besuchern begutachtet und gern gekauft wurden.

Zum Ausklang der Maibaum

Zum Maibaumstellen am Nachmittag transportierte die Feuerwehr eine zwölf Meter hohe Nordmanntanne zum Aufstellplatz vor dem Bürgerhaus. Von der Jugendfeuerwehr mit bunten Bändern geschmückt, wurde der große Baum aufgerichtet und mit Hilfe von Eisenklammer, Motorsäge und Vorschlaghammer in der Haltevorrichtung befestigt. Dies dauerte einige Zeit und bedurfte großer Kraftanstrengung, denn der nicht ganz gerade gewachsene Baum wehrte sich mit allen Kräften. So passte der Spruch der beiden Jugendfeuerwehr-Aktiven Ann-Sophie Knörzer und Anne Ackermann gut zum Ereignis: „Mein Dorf, das die Tradition in Ehren hält, hat mich mit vereinten Kräften aufgestellt. Nun betrachte mich genau und denke stets daran, dass einer alleine nichts erreichen kann.“

Schließlich dankte Bürgermeister Knörzer allen Aktiven, insbesondere der Freiwilligen Feuerwehr, für diese Gemeinschaftsleistung.

Ein besonderer Dank galt Meike Frey und Manuela Lenz für die Organisation des Künstlermarktes und der Kunstmalerin Marjan Toutishirazi für die schön gemalten Maibaum-Wappen. Die Standgebühren von 300 Euro gibt die Gemeinde an die Jugendfeuerwehr weiter und legt auch noch etwas drauf.